2019
Nachhaltigkeit leben!
Ehemalige ESG-Schüler berichten über ihre Arbeit bei der Umweltschutzorganisation „Fairventures Worldwide“.
„Vielleicht ist es Zufall, dass unter den 40 weltweit tätigen Mitarbeitern gleich drei ehemalige ESG-Schüler sind – vielleicht aber auch nicht!“, beginnt Sabrina Nagel ihren Vortrag.
Die anwesenden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 1 sind gespannt. Anstelle des regulären Unterrichts treffen sich an diesem Morgen alle Geographie-Kurse zu einem Vortrag über Nachhaltigkeit in der Aula. Die Referenten, ehemalige ESG-Schüler, denen es noch vor wenigen Jahren ähnlich erging wie ihnen jetzt, berichten über ihren Werdegang, Möglichkeiten nach dem Abitur und ihre aktuelle Arbeit in Umweltprojekten.
Sabrina Nagel hat 2012 Abitur am Edith Stein-Gymnasium gemacht und wollte eigentlich Medizin oder Psychologie studieren. Nach einem freiwilligen ökologischen Jahr entschloss sie sich dann für ein Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Hohenheim und absolvierte u. a. einen Freiwilligendienst in ökologischen Projekten in Costa Rica. Bei der Umweltschutzorganisation Fairventures leitet sie nun den Bereich Kommunikation. „Mein Opa hat eine Baumschule in Bretten gegründet. Als Kind bin ich gerne durch die Natur „geräubert“. Für Biologie und andere Kulturen habe ich mich schon immer interessiert.“, erklärt Sabrina. Ihre Arbeit verbindet diese Interessen ideal.
Simeon Max (Abitur 2010) ist Projektmanager bei „Fairventures Worldwide“. Auch er wollte ursprünglich Medizin studieren und entschloss sich nach einem freiwilligen sozialen Jahr auf den Philippinen dazu, Forstwirtschaft zu studieren. Nun leitet er für die gemeinnützige Organisation weltweit Projekte zur nachhaltigen Tropenwaldwirtschaft. „Auf Borneo betreuen wir das Projekt „1mtrees“. Mit der Pflanzung von 1 Million Bäumen wollen wir der Abholzung und Brandrodung entgegenwirken. Dabei setzen wir auf ein Mischsystem aus schnell wachsenden Baumarten, Kaffee oder Kakao in der Strauchschicht und z. B. Curcuma und Lemongras in der Krautschicht. Schließlich müssen die Bauern vom Ertrag leben können.“ Wie erfolgreich dieser Etagenanbau ist, verdeutlicht Simeon Max eindrucksvoll an Luftaufnahmen. „So sah der Wald zu Projektbeginn aus, dies sind Bilder aus dem Folgejahr und heute kann man bereits deutlich sehen, wie sich der Wald erholt hat.“ Auch international findet die Idee Anerkennung: Bei der Google.org Impact Challenge, einem Wettbewerb für soziale Projekte, konnte Fairventures Worldwide 2018 die Publikumsabstimmung und den damit verbundenen Förderpreis in Höhe von 500.000 € gewinnen.
Solche Projekte sind das eine – was aber können wir hier tun, um nachhaltig zu leben? „Muss ich im Winter Obst oder Gemüse essen, auch wenn das extra für den Export in Trockengebieten angebaut werden muss? Wie viel (neue) Kleidung brauche ich? Bedeutet „weniger für den einzelnen“, nicht „mehr für alle“? Simeon Max und Sabrina Nagel machen deutlich, dass auch kleine Dinge möglich sind. „Wenn jeder etwas tut, auch wenn es wenig erscheint, kann dies die Situation langfristig verbessern.“, ist Sabrina Nagel überzeugt und trifft dabei auf Zustimmung im Publikum.
„Als Unesco-Projektschule fühlen wir uns dem Thema im besonderen Maße verpflichtet.“ betonen auch ESG-Lehrer Michael Bandel und Anke Richert. „Wenn daraus solch ein konkretes Engagement entsteht, ist das unglaublich!“.
Und so ist es am Ende vielleicht doch kein Zufall, dass sich mit Forstwirtschaftler Simeon Max, Kommunikationswissenschaftlerin Sabrina Nagel und dem Bodenkundler Joshua Walther gleich drei ehemalige ESG-Schüler beruflich für Nachhaltigkeit engagieren.
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Anke Richert
Exkursion ans KIT Nord – Qualitative und quantitative Analyse von Proteinen
Proteine, besser bekannt auch als Eiweiße, spielen eine herausragende Rolle in unserem Körper und auch in der Umwelt. Nachdem sich der zweistündige Chemiekurs der Jahrgangsstufe 1 und Frau Kunz sich mehrere Schulstunden intensiv mit Proteinen befasst hat, hatten wir nun die Möglichkeit unser Wissen auch praktisch anzuwenden.
In aller Frühe machten wir uns auf zum KIT Nord, wo sich das Fortbildungszentrum für Technik und Umwelt befindet. Nach einer kurzen Sicherheitsunterweisung begann Holger Schäfer, unser Projektleiter und Betreuer, mit einer informativen Einführung über Proteine. Die Besprechung der Theorie war jedoch keineswegs langweilig und wir konnten unser Wissen aus dem Unterricht rasch mit neuen Informationen verknüpfen. Die Theoriephase war sehr interaktiv gestartet, sodass bereits gelerntes gefestigt und vertieft werden konnte.
Der Schwerpunkt des Tages lag natürlich auf dem praktischen Arbeiten im Labor. Dabei durften wir zwei verschiedene Versuche durchführen. Der eine Versuch war der sogenannte Protein – Fingerprint. Er befasste sich mit der qualitativen Analyse von Proteinen. Bei einem Protein – Fingerprint handelt es sich um ein typisches, spezifisches Proteinmuster. Dieses Proteinmuster gibt zum Beispiel in der Lebensmittelanalytik Aufschluss darüber, um welche Lebensmittel- oder Fleischsorte es sich handelt.
Unsere Aufgabe war es eine unbekannte Fleischsorte zu identifizieren. Der arttypische Protein – Fingerabdruck wurde dann mit bekannten Fleischsorten verglichen. Neben Huhn, Schwein und Rind analysierten wir auch Tofu und ein Proteinpulver. Zur Erstellung dieser Fingerprints wandten wir die Methode „SDS – PAGE“ an. Hierbei werden Proteine auf einem elektrischen Feld nach ihrer Masse aufgetrennt. Die Proteine durchlaufen von dem elektrischen Strom getrieben durch das Feld. Die Poren in dem Gel stellen einen Widerstand für die Proteine dar. Je größer das Protein ist, desto höher ist dieser Widerstand und desto langsamer wandert es durch das Gel auf die andere Seite.
Um die Größe der Proteine schlussendlich bestimmen zu können haben wir parallel zu unseren Proben noch einen Marker, der aus einem Gemisch bekannter Proteine besteht, aufgetragen. Nach einiger Zeit konnten wir das Gel von der Spannung nehmen. Um die Proteine sichtbar zu machen musste die Gel – Platte noch mit einem Farbstoff, dem sogenannten Coomassie – Blau, gefärbt werden. Das Coomassie – Blau bindet an die Proteine und macht so die entstandenen Banden mit bloßem Auge sichtbar. Um herauszufinden um welche unbekannte Fleischsorte es sich handelt mussten wir nun nur noch die Banden miteinander vergleichen und genau hinsehen zu welcher Probe der gesuchte Stoff passt.
Der andere Versuch diente der Bestimmung der Proteinkonzentration eines handelsüblichen Proteinpulvers. Es war sehr spannend zu überprüfen, ob auch wirklich die angegebene Menge an Proteinen in dem Lebensmittel enthalten ist. Grundlage für die Bestimmung war die Biuret – Reaktion. Wir hatten diese Nachweisreaktion für Proteine bereits im Unterricht behandelt und waren nun gespannt sie im großen Stil durchzuführen. Bei der Biuret – Reaktion entsteht ein violetter Farbkomplex, indem eine Verbindung mit mindestens zwei Peptidbindungen mit den zweiwertigen Kupferionen der Biuret -Lösung reagiert. Die Intensität der Lösung gibt Aufschluss über die Proteinkonzentration. Schwach violette Reagenze enthalten weniger Proteine, dunkelviolette mehr. Genau lässt dich dieser Wert bei einer Wellenlänge von 540nm bis 550nm bestimmen. Nachdem wir den Proteingehalt der Proben kolorimetrisch bestimmt haben konnten wir an Hand der Absorptionswerte eine Kalibriergerade erstellen. Um den Proteingehalt zu erhalten mussten wir nur noch den Wert auf der Geraden ablesen.
Die beiden Versuche erstreckten sich über den gesamten Vor- und Nachmittag. Zwischendurch verbrachten wir unsere Mittagspause in der Kantine des KITs. Es gab eine Vielzahl an leckeren Gerichten und die Stimmung innerhalb der Gruppe hätte nicht besser sein können. Am Nachmittag gab es zudem noch einen kleinen Einblick in das KIT und in seine Geschichte. Herr Naber brachte uns mit viel Humor die wichtigsten Informationen über das KIT nahe. Am eindrucksvollsten war jedoch wohl die Nebelkammer, die Herr Naber uns zeigte. Eine Nebelkammer ist ein Teilchendetektor, der verschiedene Teilchen für kurze Momente in hübschen Mustern sichtbar macht.
Nach diesem ereignisreichen Tag am KIT traten wir dann den Rückweg an. Die realitätsnahe und praktische Anwendungsmöglichkeit des Schulstoffes hat dem gesamten Kurs große Freude bereitet und wir sind dankbar die Möglichkeit für dieses Praktikum gehabt zu haben.
Paula Kuhn
Wir fairändern die Welt!
Projektwoche "WELTfairÄNDERER" am ESG
Liebe Schülerinnen und Schüler,
da kommt was Großes auf uns zu und ihr könnt dabei sein! Vom 13.05.-17.05.2019 kommt der BDKJ Freiburg mit drei großen Zelten auf unseren Schulhof und bringt die Projektwoche „Werde WELTfairÄNDERER“ an das ESG. Vormittags könnt ihr mit eurer Klasse einmal in einem 90minütigen Workshop zu einem der Themen „Fairer Umgang miteinander“, „Fairer Umgang im Konsum“ oder „Fairer Umgang mit der Umwelt“ arbeiten. Ihr dürft euch schon jetzt auf die spannenden Methoden und Materialien des Teams aus Freiburg freuen.
Am Nachmittag könnt ihr dann am bunten und abwechslungsreichen Programm auf unserem Schulhof teilnehmen. Ihr wollt zeigen, wie gut ihr mit euren Freundinnen und Freunden im Team arbeitet? Dann nichts wie hin zum extra für euch aufgebauten „Escape Tent“ und löst gemeinsam knifflige Rätsel, Geschicklichkeits- und Knobelaufgaben. Flieht, wenn ihr könnt!
Euer Kleiderschrank platzt vor ungetragenen Klamotten? Dann kommt zur großen Kleidertauschparty und geht mit neuen Kleidungsstücken nach Hause oder macht andere Jugendliche mit euren Sachen glücklich. Oder noch besser: Tut einfach beides!
Ihr wolltet schon immer einmal neue Länder, Kulturen und Religionen kennenlernen? Dann kommt zum Internationalen Begegnungscafé, probiert Köstlichkeiten aus aller Herren Länder und lasst euch von fremden Klängen und Gerüchen verzaubern. Danach spielen übrigens christliche und muslimische Sportler sowie Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte des ESG in einem Freundschafts-Turnier miteinander gegeneinander Fußball.
Ihr denkt euch auch schon lange, dass die Umgebung rund um die Straßenbahnhaltestelle oder auch das eine oder andere Klassenzimmer ziemlich dreckig ist? Dann krempelt die Ärmel hoch und packt mit an, denn wir putzen unsere Schule selbst!
All das und noch viel mehr erwartet euch von Montag bis Donnerstag in der WELTfairÄNDERER-Woche! Für mehr Informationen schaut doch einfach in den untenstehenden Flyer.
Angesichts der großen Herausforderungen in unserer Welt kann man schnell den Eindruck bekommen, dass man gar nichts bewegen könne. In der WELTfairÄNDERER-Woche kannst du das Gegenteil im ganz Kleinen beweisen. Ob beim Lernen in den Workshops oder bei verschiedenen Projekten im Nachmittagsprogramm. „Das Wenige, das du tun kannst, ist viel“ – pack mit an und fairändere die Welt! Hier in Bretten. Hier am ESG.
P.S. Pssst, streng geheime News: Einige Nachmittagsangebote sind personenbeschränkt und heiß begehrt. Also schnell ab Anfang Mai an der WELTfairÄNDERER-Wand im Erdgeschoss oder im FairCafé anmelden. Wer zuerst kommt, fairändert zuerst.
Hier geht's zum offziellen Programmflyer.
Ankündigung: Kunstausstellung der Profilklassen
Die Profilkunstklassen stellen aus:
Einblicke Ausblicke
Passend zum Ausstellungstitel werden vom 6. bis 17. Mai in der Sparkasse Bretten Arbeiten unserer Schüler gezeigt.
Die Vernissage findet am Montag den 06.05.2019 statt - Beginn ist um 11:30 Uhr.
Das Programm der Veranstaltung wird durch eine Begrüßung durch Elena Eberle (Marktgebietsleiterin Bretten) sowie unserer Direktorin Annelie Richter durchgeführt. Für musikalische Begleitung sorgen Schülern des ESG.
Wir freuen uns auf viele kunstinteressierte Besucher und sind auf einen spannenden Austausch gespannt.
Viele der jungen Aussteller werden an der Vernissage anwesend sein :-)
König
Künstlergespräch mit Yauaki Onishii
Frau Oesterle organisierte dort ein Künstlergespräch mit dem japanischen Künstler und Bildhauer.
Für die nächste Austellung am ZKM , welche sich mit der Thematik von negativem Raum beschäftigt, stellt Yasuaki Onishii eine seiner kinetischen Skulptur zur verfügung.
Beim Aufbau der Austellung konnten wir Schüler dann exklusive Einblicke in den Aufbau einer renommierten Austellung gewinnen und anders als gewohnt sahen wir die Kunstwerke noch im Entstehungsprozess, da einige Arbeiten und Verbesserungen noch in vollem Gange waren.
Auf englisch konnten wir Yasuaki Onishii dann Fragen über seine persönlichen Lieblingsskulpturen im ZKM bis zu seiner eigenen Kindheit und den Werdegang als Künstler stellen. Für uns Schüler war es das erste Zusammentreffen mit einem hauptberuflichen Künstler, weshalb wir auch Informationen über die Zusammenarbeit von Künstlern und Firmen in der Marketing Branche erfahren konnten.
Die Austellung Negativer Raum wird am 05.04 eröffnet und stellt Skulpturen und Installationen zeitgenössischer Künstler vor.
Wir empfehlen eine Besuch im ZKM!
Hannah Schaumann, Neigungskurs J2