Tango - gesungen und getanzt in der Stiftskirche
Am Donnerstag, den 16.5.24 lud das Edith-Stein-Gymnasium zu einem Tangoabend in die Stiftskirche ein.
Monika Carl-Hoffmann, die die musikalische Leitung hatte, hatte ein äußerst interessantes Programm zusammengestellt.
Der Chor "Chorekt", bestehend aus Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern eröffnete das Konzert mit dem "Libertango" des argentinischen Komponisten Astor Piazolla (1921-1992). "Libertango" setzt sich zusammen aus "Libertad" (Freiheit) und "Tango" und wurde 1974 komponiert. Dieses Stück stimmte das Publikum auf die folgenden Werke ein, die alle den Tango als verbindendes Element hatten.
Michael Rettig spielte auf dem Akkordeon zwei Musikstücke, "La Cumparsita" von Matos Rodriguez (1897-1948) und den "Tango pour Claude" von Richard Galliano (geb. 1950). "La Cumparsita" (übersetzt "kleiner Straßenumzug") des aus Uruguay stammenden Komponisten Rodriguez gehört zu den bekanntesten Tangostücken überhaupt. Er hatte das Stück 1917 geschrieben, und zwar ursprünglich für einen Karnevalsumzug.
Astor Piazollas Chorstück "Adios Nonino" (übersetzt "Adieu Väterchen") beendete den ersten Teil des wirklich beeindruckenden Konzerts. Astor Piazolla hatte diesen Tango anlässlich des Todes seines Vaters im Jahre 1955 geschrieben.
Den Höhepunkt des Tangoabends bildete die "Misa A Buenos Aires", die "Tangomesse", für Chor, Solistin und Instrumentalisten. Der argentinische Komponist Martin Palmeri (geb. 1965) schrieb diese Messe 1996 und ließ sich von Astor Piazolla inspirieren, indem er Tangoklänge und europäische Streicherklänge in die "Tangomesse" einfließen ließ.
Auch hier war Michael Rettig wieder am Akkordeon, Christoph Bauer (Klavier), Alexandra Cruz (1. Violine) , Martina Bürck (2. Violine), Markus Clemens (Bratsche), Barbara Noeldeke (Cello) und Harald Phillips am Kontrabass begleiteten den Chor. Als Solistin war Myrjam Kreppein zu hören.
Das Besondere des Abends war, dass nicht nur etwas für die Ohren geboten wurde, sondern auch für das Auge: Hannah Jung und Alex Serba tanzten zu einigen Sätzen Tango und boten so einen Einblick in diesen ganz besonderen Tanz, der 2009 zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt wurde. Das Publikum war so begeistert, dass der Chor noch zwei Zugaben gab. Erst nach diesen weiteren Musikstücken und lang anhaltendem Applaus verstummten die Tangoklänge und das Publikum verließ tief beeindruckt und berührt die Stiftskirche.