Exkursion des Religionskurses J2b zur Peterskirche Bruchsal am 2. Oktober 2025
Am 2. Oktober 2025 machten wir, der Religionskurs der Klasse J2b von Herrn Thomas Fabienke, eine Exkursion zur Sankt Peterskirche in Bruchsal. Bei herrlichem Herbstwetter durften wir eines der bedeutendsten barocken Kirchenbauwerke in unserer Region kennenlernen und uns dabei auf die Spuren der „Theologie von Kirchengebäuden“ begeben.
Schon beim Betreten hat uns die Peterskirche in ihrer Größe und mit ihrem kunstvollen Aufbau tief beeindruckt. Sie gilt als herausragendes Beispiel des barocken Kirchenbaus und ist zudem die historische Grablege der Fürstbischöfe von Bruchsal und Speyer. Wir konnten hautnah erleben, wie eng Architektur, Kunst und Theologie miteinander verbunden sind: Die besondere Lichtführung, die Raumwirkung und die Symbolik sind nicht einfach nur schön, sondern tragen den Glauben sichtbar nach außen.
Architektur als Glaubenssprache:
Im Mittelpunkt unserer Führung stand die Frage, wie Kirchen selbst eine Art „Theologie in Stein“ darstellen. Uns wurde deutlich, dass jede einzelne Entscheidung – von der Anordnung des Altars bis zur Gestaltung der Fresken – eine Botschaft beinhaltet. Gerade im Barock wollte man den Glauben nicht nur erklären, sondern ihn durch Raum und Schönheit spürbar machen. Für uns war es spannend, uns in die Denkweisen jener Zeit hineinzuversetzen und zu verstehen, warum die Kirche so gestaltet wurde, wie wir sie heute sehen.
Ein Blick hinter die Kulissen:
Besonders aufregend war für uns, dass wir Bereiche betreten durften, die normalerweise nicht zugänglich sind. So konnten wir beispielsweise einen Blick hinter den Hochaltar werfen. Diese besonderen Einblicke haben uns die Kirche aus einer ganz neuen Perspektive gezeigt. Viele von uns stellten fest, dass man bei gründlicherem Hinsehen viel mehr entdecken kann, als man zunächst denkt. Ein Mitschüler brachte es später treffend auf den Punkt: „Mir war vorher gar nicht klar, dass man eine Kirche auf so vielen Ebenen deuten kann – das war beeindruckend.“
Gespräch mit einem Experten:
Nach der Führung setzten wir uns mit dem Kirchenhistoriker Herrn Enderlin zusammen, um unsere Eindrücke zu vertiefen. Besonders spannend war der Austausch über die Unterschiede zwischen der katholischen Eucharistie und dem evangelischen Abendmahl. Am Tabernakel der Peterskirche lernten wir, wie sehr theologische Vorstellungen auch im Bau und in der Ausstattung einer Kirche sichtbar werden. Eine Mitschülerin meinte dazu: „Die Diskussion hat mir gezeigt, wie eng Glaube und Architektur verbunden sein können. Man versteht plötzlich viel besser, warum die Kirche so gebaut ist, wie sie ist.“
Eine spannende Form von Unterricht außerhalb des Klassenzimmers:
Für uns war dieser Vormittag ein eindrückliches Erlebnis. Wir haben eine Kirche nicht nur besichtigt, sondern sie theologisch, historisch und kunstgeschichtlich neu zu deuten gelernt. Besonders die Mischung aus besonderen Einblicken, spannenden Erklärungen und eigener Diskussion hat uns sehr gefallen.
Am Ende waren wir uns einig: In Zukunft werden wir Kirchengebäude mit anderen Augen sehen – nicht nur als historische Orte, sondern als lebendige Zeugen des Glaubens und der Geschichte.