„Die Verbrennung“ Ein Kunst-Happening der 7b
Am 4. November haben die Mitglieder der Klasse 7b mit ihrer Kunstlehrerin Frau Reich am Edith -Stein-Gymnasium Bretten ein Projekt gestartet, bei dem sie ihre vorher gemeinsam gestalteten Kunstwerke verbrannt haben. Das geschah im Hof der benachbarten Feuerwehr.
Sie hatten sich unter anderem von dem berühmten „Cremation Project“ von John Baldessari inspirieren lassen, der 1971 alle seine Kunstwerke aus den Jahren 1953-66 verbrannte, Kekse aus der Asche backte und damit erstmals im berühmten New York's Museum of Modern Art (MoMA) ausstellte.
Das Happening der 7b fing damit an, dass sich die Klasse in Zweierreihen aufstellte und in Begleitung von dem Schulleiter Herrn Krüger und dem Brandschutzbeauftragten Herrn Venschott von der Schule zur Feuerwehr lief. Vorneweg wurden feierlich die beiden Papierrollen mit den großformatigen Zeichnungen getragen.
Dort angekommen warteten zwei Feuerwehrleute, die bereits ein Feuer angezündet hatten. Das war eigentlich nicht so geplant. Abgesprochen war eine große Feuertonne, die wir selbst während des Happenings anzünden wollten. Noël hatte extra viel Reisig mitgebracht. Niemand ließ sich die große Enttäuschung anmerken. Aber wir haben darüber vergessen, wie wir starten wollten und es war einen kurzen Moment etwas unorganisiert. Die Fotografin fotografierte nicht und unsere „Regisseure“ Hanna, Chiara und Matteo wussten selbst erstmal nicht, wo wir jetzt am besten weitermachen. Am Ende standen wir aber wie abgesprochen auf der Seite von zwei langen Papierbahnen und knüllten diese langsam zu einem Strang zusammen.
An die Enden der beiden Stränge stellten sich dann je eine Mädchen- und eine Jungengruppe. Das Tauziehen begann. Schneller als erwartet rissen die Stücke, und jedes Stück wurde wieder von 2 Gruppen zerrissen; bis schließlich alle mindestens 1 Stück Papier in der Hand hielten.
Nun formte die Klasse einen Kreis um das (leider mickrige) Feuer. Reihum warf jeder sein Stück Papier in die Flammen. Das dauerte ziemlich lange, denn das kleine Feuer durfte nicht erstickt werden. Zwischendrin waren kurz mal alle ganz still und es war fast ein bisschen so feierlich, wie es sein sollte.
Zum Abschluss fing dann ein Tanz um das Feuer an, bei dem wir im Kreis um das Feuer sprangen und dabei im Chor riefen: „Gestern malt’ ich, heut’ verbrenn ich, morgen back ich Kekse draus.“ Leider haben nicht alle mitgemacht, weil sie fanden, dass die Abstimmung eigentlich dagegen ausgegangen ist; und so hörten nach und nach immer mehr auf, dabei zu sein.
Für unsere Gäste sah dieses Happening sicher manchmal etwas „planlos“ aus. Aber niemand sagte etwas und die Klasse improvisierte und so wurde es doch noch ein Erfolg. Als die Papierballen im Feuer verbrannt waren, machten wir uns wieder auf den Weg zurück zur Schule. Zurück im Klassenzimmer tauschte man sich aus und kam zu dem Schluss, dass, auch wenn nicht alles glatt lief wie von Hanna, Chiara und Matteo ausgedacht, es trotzdem ein einmaliges Erlebnis war. Und wir freuen uns schon jetzt auf unsere Kunstkekse.
Nachtrag:
Die Kunstkekse können nun leider auch nicht gebacken werden. Unsere Lehrerin war zu spät bei der Feuerwehr, um die Asche zu holen. Die Asche darf bei der Feuerwehr nicht im Haus gelagert werden. Deswegen wurde sie nass und dann haben die Feuerwehrleute sie weggeschmissen. Noch eine Enttäuschung. Aber wir haben ja gelernt: Ein Happening ist eine Form der Aktionskunst, bei der das Publikum und die Öffentlichkeit beteiligt sind und die Abläufe verändern können. Dieser Teil unseres Happenings ist auf jeden Fall sehr gut gelungen.
Bericht: Lennart Heer / B. Reich
Fotos: Loja Bauersfeld
Happening-Konzept: Chiara Supper, Hannah Habel, Matteo Dell’Atti mit Klasse 7b